Beitrag #2: Die Spuren des Portweins und noch immer ein wenig Italien
- gabigjugja
- Oct 13, 2024
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Updated: Jan 2
Rucksack, fertig, los: Einmal durch mein Seelenland bitte
Mittwoch, 09.10.2024: Aller Anfang ist schwer. Das beschreibt zum einen diese ersten Zeilen, zum anderen aber auch die Reise. Nach einem Tag zu Hause am dem ich es tatsächlich geschafft habe Familie und Freunde zu sehen, einen Reiserucksack zu packen (gar nicht leicht) und mir noch einen neuen Laptop zu kaufen, ging es los. Als ich mich Mitte des Jahres dazu entschlossen habe diese Reise anzutreten waren die Rückmeldungen unterschiedlicher Art. Von «Sehr mutig», «Verrückt», «Richtig geil» und «Ist das wirklich nötig?» (meine Mutter) war alles dabei. An diesem ersten Tag (09.10.) kam mir nur noch «dumm» und die Fragen danach, wieso genau ich das nochmals mache, in den Sinn. Ich war gefühlt wieder 18 Jahre alt und das erste Mal allein in einem anderen Land. Damals befand ich mich in London und der verzweifelte Anruf ca. 18 Stunden nach meiner Ankunft ging an meinen Bruder. Meine Worte damals «Ich werde nie Freunde finden». Das Gefühl an meinem ersten Tag in Porto 13 Jahre später ähnelte dem von damals. Das Wetter auch. Ununterbrochen Regen. Das und die Tatsache, dass ich vier Stunden geschlafen hatte, haben vielleicht auch nicht unbedingt zur Stimmungslage beigetragen. Naja. Am zweiten Tag sah sowohl in Porto als auch in London 2011 die Welt schon wieder besser aus. Übrigens habe ich mir mit 31 den Anruf bei meinem Bruder gespart, bin jedoch überzeugt davon, dass er die richtigen und dieselben Worte gehabt hätte wie damals «Chill mal, es ist der erste Tag» :)
P.s. Freunde hatte ich London gefunden und habe dieses Abenteuer sogar mit einem Besuch bei ihnen in Neapel angefangen.
Aber weiter im Programm: Am zweiten Tag schien die Sonne in Porto. Das veranlasste mich zu einem Morgenspaziergang und einem Kaffee in der herrlichen Herbstsonne Portugals, bevor ich dann nach für mich langer Zeit wieder auf die Matte zum Yoga bin. Ich hatte mich bereits eine Woche vor Ankunft angemeldet und ganz ehrlich: Genau das Richtige in diesem Moment. Sowohl das «Wieso mache ich das hier» als auch meine Selbstzweifel vom Vortag waren wie vom Winde verweht (Wind gibt es hier auch genug). Ich war glücklich den Tag in der Sonne zu verbringen, gut zu essen, ein Gläschen Wein zu trinken und tatsächlich auch neue Bekanntschaften zu machen.
Der dritte Tag hätte auch mit Yoga beginnen sollen, aber ich landete irgendwie bei einem sehr reichhaltigen Frühstück - upsii. Sehr gesättigt ging es mit dem neuen Mietauto Richtung Aveiro. Angekommen in diesem charmanten Städtchen wurde mir einmal mehr bewusst, wieso ich Portugal so gern hab. Ich hake hier mal ein: Verliebt in das Land habe ich mich letztes Jahr im April/Mai. Der Urlaub startete damals an der Algarve. Kaum in Faro gelandet wusste ich während der Fahrt zum Hotel damals schon "hier mag ich es". Und so sollte es auch sein. Wenig später stand ich an den Klippen meines damaligen Hotels und staunte aufs Meer (siehe Foto unten). Ich ahnte da noch nicht das genau dieser Strand zum schönsten der Welt gekürt würde. Auch kenne ich die Parameter dieser Auswahl nicht, aber was meine Einschätzung angeht: Mehr als verdient. Die Felsen, die gefühlt endlosen Strände und das Meer bilden einfach ein perfektes Zusammenspiel der Natur. Ich war hin und weg. Aber zurück zur Gegenwart: Aveiro. Auch hier ein ähnliches Gefühlt. Nicht Hals über Kopf verliebt wie in die Algarve, aber spätestens als mir der Duft von frischem Gebäck in den kleinen Gassen entgegenflog war ein gewisses heimeliges Gefühl vorhanden. Die Boote auf dem Kanal erinnern tatsächlich ein wenig an Venedig und das Gesamtbild dieses kleinen Ortest wirklich super süss. Mir persönlich hat ein Tag zur Durchreise gereicht. Einmal alles abgelaufen und gesehen und tatsächlich gibt es einige Shopping Möglichkeiten, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Nach dem Abendessen entspannt und am nächsten Morgen noch über Costa Nova Richtung Süden, wo ich dann auch meine Kamera endlich ausgepackt habe. Mehr dazu im nächsten Bericht.
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