Beitrag #5: Portugal macht SuperBock
- gabigjugja
- Oct 31, 2024
- 3 min read
Updated: Jan 2
Obgregada e até breve
Freitag, 01.11.2024: 25 Tage, 9 Unterkünfte und knapp 1700 gefahrene Kilometer später ist vorerst Zeit «Obregada» für die letzten Wochen zu sagen und mich von Portugal zu verabschieden. Das Land, die Leute und das Wetter waren nett zu mir und bilden einen sicheren Hafen für eine ausnahmslos grossartige Zeit. Apropos Hafen: Da fanden meine letzten zwei Übernachtungen statt. Genau genommen auf einem Hausboot im Hafen von Albufeira. Einmal auf einem Hausboot wohnen gehört für mich zu einem der random Dinge, die ich einfach gerne mal machen würde. Random in dem Sinne, dass ich meistens keine Antwort darauf habe, wie ich darauf gekommen bin oder wieso ich das genau getan habe oder tue. Weitere Dinge in dieser Kategorie sind Fragen wie z.B. «Wieso bist du in die Schweiz gezogen?» «Wie bist du aufs Surfen gekommen?» «Welchen Hintergrund hat deine aktuelle Reiseroute?» Die Antwort auf diese Fragen fängt durchweg mit «Keine Ahnung» an. In einem nächsten Schritt fängt mein Gehirn an Erklärungen zu suchen um die Fragen zufriedenstellend für die fragende Person (und mich) zu beantworten: Die Schweiz weil meine Schwester bereits dort lebte, ich mich an der Uni beworben habe und angenommen wurde? Surfen weil ich nach Yoga-Retreats geschaut hatte und ein Kombiangebot gefunden habe? Meine Reiseroute, weil ich dachte es wäre doch lustig einmal um die Welt zu fliegen? Aber wenn wir ehrlich sind, dann passt die Antwort «Keine kognitive Ahnung» wesentlich besser. Dies sind nämlich Beispiele von Dingen, die ich nur für mich gemacht und aus dem Bauch heraus entschieden haben. Ob es nun Richtungen für mein Leben, Reisen oder Hobbies betrifft: Alles Entscheidungen, für die ich keine einleuchtende Erklärung habe. Es hat sich einfach Richtig angefühlt – Frei nach dem Motto «Nicht Nachdenken, einfach machen». Das Potential dem Motto nachgehen ist eigentlich überall. Die Frage ist nur, traut man sich auch. Ich habe mir für mich vorgenommen es mal öfters damit zu versuchen und mutiger zu sein. Die Vergangenheit zeigt bisher, dass die meisten Entscheidungen doch ganz gut gelaufen sind und mich vor allem glücklich gemacht haben.
Zurück zum Hausboot: Dieses wurde mir von Google vorgeschlagen (das Internet weiss z.T. mehr über mich als ich selbst) und so sitze ich hier bei Regen im Hafen. Mein letzter Tag in Portugal somit wortwörtlich ins Wasser gefallen, was mir aber auch die Zeit und Möglichkeit gegeben hat, den letzten Monat ein wenig revue passieren zu lassen. Nach Setubal (und den Störchen), bin ich an einen kleinen Ort namens Vila Nova de Milfontes gefahren, der mein Herz einmal mehr im Sturm erobert hat. Die Strände, die Ruhe, der Ort einfach sehr friedlich. Nach 2 Nächten ging es weiter an die Algarve in die Nähe von Lagoa. Den Standort habe ich so gewählt, dass ich möglichst zentral einquartiert bin, sodass ich gut zu beiden Seiten fahren kann. Die 6 Tage bestanden mehrheitlich aus Sonne, Strand, Surfen und viel SuperBock - Alles in Gesellschaft von tollen Menschen, die neue Freunde geworden sind. Gemeinsam von Wellen umgenietet zu werden, den Stromausfall in der Unterkunft zu "geniessen", Billard- und Partyabende als auch Ausflüge ans Ende der Welt (okay, nur der Südwestlichste Punkt vom europäischen Festland) sind perfekte Grundlagen um neue Freundschaften zu schliessen.
Das Fazit: Durch und durch ein gelungener Start in meine Auszeit. Dass ich Anfang Oktober in Italien war, fühlt sich schon wieder sehr weit weg an. Die Zeit vergeht super schnell, aber ich habe natürlich auch sehr viel erlebt, neue Freundschaften geschlossen, neue Orte und auch mich selbst nochmals ein Stück besser kennengelernt.
Asien wird nun eine etwas andere Welt. Kein Auto mehr, Rucksack muss nun tatsächlich getragen werden und viel Unbekanntes. Ich freu mich auf die neuen Erfahrungen und die Chance hoffentlich ein wenig mehr loslassen zu können – Frei nach dem Motto: Mehr Bauch, weniger Kopf.
Commenti