Beitrag #9: Futter für die Elefanten
- gabigjugja
- Dec 26, 2024
- 3 min read
Updated: Jan 2
Zwischen Grossstadt, Tempeln und Yoga
Freitag, 27.12.2024: Huuuiiii, wahnsinnig, wie die Zeit vergeht. Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich tatsächlich am Flughafen in Singapur auf dem Weg zu meinem letzten Stopp, bevor es nach Hause geht. Aber erstmal geht die Erzählung hier weiter.
Nach Bali kam nämlich Thailand. Um genau zu sein Bangkok. Am späten Nachmittag eingecheckt, Rucksack aufs Zimmer getan und dann ging es raus. Eins wurde mir schnell klar: Bangkoks Strassen (ver)zaubern mit den Gerüchen. Das Wechselspiel von «riecht fantastisch nach Essen, will ich probieren» zu «uhhhh doch kein Appetit mehr» fand ca. alle 4 Schritte statt. Das Näschen gewöhnte sich schnell an die Umstände und die Stadt war, nunja, eine 10 Mio. Stadt halt. Ich, nach vielen Wochen an mehr oder weniger ruhigen aber auf jeden Fall kleinen Orten kurz ein wenig überwältigt. Der erste Gedanke aus meinen ursprünglichen zwei geplanten Nächten vielleicht drei zu machen erübrigte sich schnell. Ich wollte weiter. Nicht, weil Bangkok etwas falsch gemacht hätte, nein. Vielmehr weil ich grad so gar nicht in der Stimmung dafür war. Ich wollte jedoch die Zeit hier so gut wie möglich nutzen und so viel wie möglich sehen. Und wie mache ich das im Normalfall? Zu Fuss natürlich. Immer. Überall. Nicht überall in Sri Lanka und Indonesien. Die Strassenverhältnisse als auch mangelnde Beleuchtungen liessen es nämlich nicht bzw. nur sehr begrenzt zu sich fussläufig zu bewegen (ich musste tatsächlich 600m mit einem Scooter Taxi in Bali fahren). Umso schöner das Geschenk von Bangkok an mich: Ausgebaute Gehwege. Mein europäisches «Lass-spatzieren-gehen-Gemüt» im siebten Himmel. Meine Schritte wurden aufgefüllt für den Tag. Es hiess: Laufen, Tempel, Laufen, Tempel, Essen, Laufen, Massage, Laufen und irgendwann dann doch mit dem Taxi zurück ins Hotel. Nach 12 Stunden war ich komplett k.o. So eine richtige Meinung zu der Stadt hatte ich noch immer nicht gebildet. Irgendwie cool, aber irgendwie auch viel? Ich weiss es weiterhin noch nicht.
Nach der zweiten Nacht hiess es dann ab in den Norden. Nach einer Stunde Flug in Chiang Mai angekommen ging das Programm Laufen, Tempel, Essen weiter. Alles allerdings kleiner und gemütlicher und ich fühlte mich durchaus wohler und der Norden hielt auch das ein oder andere Highlight für mich bereit. Zum einen etwas, was ich schon lange nicht mehr hatte: Frische Luft!!! Hää denkt ihr? Atmet die nicht mehr?? Doch, bis zu diesem Zeitpunkt jedoch mehrheitlich tropische, stickige Luft. Und ich fand und finde das super, schliesslich gehört das ja dazu, ABER als ich auf dem höchsten Punkt Thailands angekommen war (ca. 2560m), die Aussentemperatur kühle 18°C anzeigte und die frische Luft in meine Lungen strömten verspürte ich Freude. Freude über die kleinen Dinge, die zum Luxus werden können. Nachdem ich ein paar tiefe Atemzüge gemacht hatte und wieder auf tropischeren Höhen unterwegs war, ging es zum zweiten Highlight: Tempel. Ich hab mein Kontingent an Tempelbesichtigungen für die nächsten 2 Jahre allein in Thailand aufgebraucht. Hat sich gelohnt würd ich sagen – sowohl die alten als auch sehr neuen Bauweisen haben ihren Charme und bringen Ruhe und ein gewisses «alles in Ordnung-Gefühl» mit sich. Ungefähr das gleiche Empfinden hatte ich bei meinem dritten (und grössten) Highlight in Thailand: Elefanten. Wer mich kennt weiss, dass meine Lieblingstiere nicht etwa Katzen oder Hunde sind, sondern vielmehr Richtung Alpaka, Otter und Waschbären gehen. Und ganz grosse – z.T. 4 Tonnen schwere – Liebe gilt Elefanten. Der Besuch zu einen der Elefantenschutzgebiete hat dies nochmals gezeigt. Die Intelligenz der Tiere und das soziale Wesen machen sie einfach besonders.
Nachdem alle Elefanten gefüttert, geknuddelt und gewaschen wurden, ging es für mich in Flieger Richtung Süden. Besseres Wetter sollte man meinen… Fehlanzeige. Während es im Norden 30°C mit strahlend blauem Himmel anzeigte, sah es im Süden dunkel und trist aus. Immerhin warm, aber trist. Somit begann meine faule Phase. Zwei Tage Nichtstun par excellence in Krabi (daher auch nichts zu berichten) bevor es dann weiter nach Koh Yao Noi ging – eine kleine Insel zwischen Krabi und Phuket, auf der ich mich für eine Woche Yoga eingemietet hatte. Auch hier liessen die Aktivitäten zu wünschen übrig. Ausser Yoga, Meditation, Sonnenauf-und Untergängen, gelegentlichen Strand-Spaziergängen oder Radtouren passierte gar nichts. Die Leute waren super, die Insel relativ leer, die Seele fühlte sich wohl und ich hatte abgeschaltet. Die perfekte Vorbereitung für die nächsten Tage – Weihnachten in Singapur :)
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